Montag, 26. August 2013

In bed with Mr. Right

Ein ganz gewöhnlicher Wochenend-Abend mit den Boys im Pub. Wir trinken, reden und lachen und ich schaue ständig auf meine Uhr weil ich am nächsten Tag arbeiten muss und nicht zu lange on-tour bleiben sollte. Kurz vor Mitternacht dann das: Mr. Right ist aus dem Urlaub zurück und erbittet meine Anwesenheit zwecks Bart-Kontrolle. Zur Erklärung: Im Urlaub muss sich Mr. Right nicht rasieren und daraus resultiert dann nach einer Woche ein wunderschöner roter Bart. ROT!!! OMG!! Natürlich weiss er auch das ich das scharf finde.



Nachdem ich also weiss wie Abende mit einem Übermütigen Mr. Right enden sage ich ab und beschließe mich früh ins Bett zu begeben. Doch der Junge lässt nicht locker. Dann...ich  bin schon zu Hause im Bett...läutet das Telefon und er fragt ob wir uns nicht noch sehen können; und ich Trottel sage "ja". Also ziehe ich mich an und lotse den betrunkenen Jungen in meine Gegend...denn es war ja immerhin schon gegen halb vier und ich hatte keinen Bock mehr auf eine Reise quer durch die Stadt. Ich finde auch tatsächlich eine Bumsen die noch offen hat. Dieses wunderbare Etablissement ist eine Melange aus Pool-spielenden ZZ-Top -look-a-likes, nuttigen Damen die zusammen vielleicht 10 Zähne ihr eigen nennen durften, und einigen schwer betrunkenen Burschen, die mich tatsächlich durch lautes Gerede darüber, wieviel Geld ihre Mama hat,...bei der sie noch wohnen,...und die ihr "Vermögen" verwalten...beeindrucken wollten. Nicht sehr schön.
Aber als dann Mr. Right mit 15 minütiger Verspätung, und in Begleitung einiger Spielgefährten, auftauchte,...und dann noch mit rotem Bart, war mir das bezaubernde Ambiente des Café-Bauchstich Scheiß-egal. Wir redeten, lachten und tranken während draußen schön langsam die Sonne aufging. Und als dann die wunderbare Bardame den Ende des Abends durch einen Alkoholausschanks-Stop verkündete, fragte Mr.Right ob er bei mir schlafen kann...auf der Couch...als Freund.
Obwohl ich weit von nüchtern entfernt war, war mir dennoch klar dass das eine absolut schlechte Idee ist. Eine ganz ganz schreckliche Idee. Nicht nur wegen ihm,...ich traute mir da selber nicht ganz. Aus der Bar herausen und dem hellen Tageslicht ausgesetzt wurde wohl auch meinem Begleiter klar dass es keine gute Idee sei, denn er wurde trotzig wie ein Fünfjähriger und zog sich plötzlich seine Schuhe aus und warf sie gegen die Hausmauer. Er wollte nicht gehen und hielt ein Taxi auf. Ich versuchte ihn noch davon abzuhalten, da ich ja nur zwei Strassen weiter wohnte, aber als wir dann im Taxi saßen kam mir der Gedanke dass das jetzt "die" Chance wäre den Angebeten zum Rückzug Richtung Heimat zu bewegen und ich fragte ihn ob er jetzt nicht besser gleich nach Hause fahren möchte...wo er doch eh schon im Taxi sitzt; er mochte nicht.

Einenthalb Minuten nach dem Einstieg ins Taxi stiegen wir auch schon wieder aus und begaben uns in mein Boudoir. Da waren wir also,...Mr. Right und ich,...und alles war gleichzeitig so richtig und so falsch.

Fortsetzung folgt...

Donnerstag, 18. Juli 2013

etwas Altes, etwas Neues, und beides war Blau

Mr. Right ist auf Urlaub; mit "Ihr",...der Freundin. Da kommt arbeitstechnisch natürlich nur wenig Motivation auf.
Der gute Freund ist auf Familienbesuch im Ausland und kommt auch erst nächste Woche wieder, und der Lover hat Zahnschmerzen und einen neuen Job.
Da musste ich die Zeit des Anheizers ein wenig überbeanspruchen.



Also musste für Unterhaltung gesorgt werden. Ich trommelte die Boyz zusammen und wir waren Abendessen. Eine durch und durch männliche Runde -Amerikaner, Serben, Iren und Österreicher- wo über Arbeit, Whiskey und Weiber philosophiert wird und dabei fette Zigarren gepafft werden. Dass ich ein Mädchen bin fällt in so einer Runde nicht auf, denn ich kann in allen Punkten mit meinen Jungs mithalten. Nach einem reichhaltigen Abendessen in einem gut bürgerlichen Wiener Gasthaus und einem Cocktail in einer stylishen Cocktailbar checkten wir schließlich in unserem liebsten Irish Pub ein, und ließen den Abend ausklingen. Überraschender Weise kamen ein paar Girlz aus meiner Vergangenheit ins Pub um mich zu besuchen. Wahnsinn, war ich überrascht.
Meine Bestrebungen die Mädelsrunde mit den Boyz bekannt zu machen war leider von mäßigem Erfolg gekrönt. Es scheint als ob mein altes Leben mit meinem neuen nicht ganz kompatibel wäre, denn irgendwie hatten sich die Girlz aus dem Vorort und die Boyz aus der Stadt nicht viel zu sagen,...und wenn man den erheblichem Alkoholkonsum dabei beachtet, dann ist das durchaus Besorgnis erregend. Immerhin waren das Menschen die mich sehr gut kannten und mochten, und Menschen die mich jetzt sehr gut kennen und mögen. Folglich muss sich an mir einiges geändert haben. Aber was?

Ich fürchte mir selbst kann ich diese Frage nicht objektiv genug beantworten. 
Da stand ich nun zwischen den Fronten,...denn es war ernsthaft bedenklich...die Mädels und die Burschen standen mit einigen Meter Sicherheitsabstand voneinander entfernt im Innenhof und vermieden möglichst jeden Blickkontakt. Einzig der Anheizer gab sich wirklich Mühe zu vermitteln; in erster Linie wollte er mir wohl einen Gefallen damit machen aber es liegt gewiss auch an seiner sozialen Ader. Ich muss erwähnen dass der Aufheizer auch noch ein wirklich attraktiver junger Mann ist, und wenn der bei den jungen Mädels keinen Meter macht dann hats da was.
Vielleicht liegt es an der international sehr variationsreichen Männerrunde in deren Gesellschaft ich mich befand; viel größer ist jedoch die Wahrscheinlichkeit dass es an der Unaufgeschlossenheit der Vorstadt lag in der ich auch einst aufwuchs. Und vielleicht musste ich diesen Weg auch einst gehen um schließlich diesen wunderbaren Freundeskreis zu finden, der mich jetzt umgibt?

Ich werde auf jeden Fall weiter vermitteln und einen Kompromiss finden, denn ich denke nicht dass ich mich zwischen dem  gediegenen Alten oder dem aufregenden Neuen entscheiden muss.

Dienstag, 9. Juli 2013

Der vierte Mann

Kurzfristig schien das Sommerprojekt tatsächlich zum scheitern verurteilt. Der gute Freund der zum Lover wurde, der Anheizer im Urlaub und der Lover der zum Freund wurde...irgendwie wurde die Rollenverteilung total durcheinandergewürfelt.

Der Lover bleibt nur solange der Lover, solange man ihn nicht täglich sieht...sonst nennt sich das Beziehung; und das wollte ich ja möglichst vermeiden. Wenn man soviel Zeit miteinander verbringt, dann fängt man an am Leben des anderen teilzunehmen. Die Gespräche um Job, Freunde und Freizeitaktivitäten werden immer intensiver und ehe man sich versieht weiss man schon die Namen und Stellung der jeweiligen Eltern und redet über was die Zukunft wohl bringen mag. Und für die meisten Frauen ist das wohl eine ganz natürliche Sache...so beginnen viele Geschichten die ein happy ending haben,...nicht jedoch meine.




Denn bis jetzt hab ich einen Hauptakteur noch nicht erwähnt...der Richtige: Mr. Right. Es gibt ihn tatsächlich...den Einen von dem man schon als kleines Mädchen träumt. Aber leider hab ich mir auf dem Weg zu Mr. Right ein bissi zu viel Zeit gelassen und bin etwas zu spät dran. Ein anderes Mädchen war so klug und hat ihn schon gepflückt.
Und wie kann ich dann mit dem Lover,...oder irgendwem anderen in irgendeine Art von Beziehung steuern wenn doch das Herz bei Mr. Right ist...und ich den auch noch fast täglich sehe?

Also zurück zum Lover. Im beidseitigen Einverständnis haben wir uns entschlossen eine Pause einzulegen. In dieser Nacht, in der ich ihm in einem überschwänglichen Partyrausch offenbarte dass es wohl besser sei eine Zeitlang eine gewisse Distanz zu wahren, und dachte er habe es nicht so ganz verstanden,...naja, da schien ich mich getäuscht zu haben. Wir hatten jetzt fast eine Woche lang Pause. Das muss reichen. Schließlich bin ich jung und ungeduldig, und eine Woche ist fast eine Ewigkeit. Es ist ja alles eine Frage der Relativität: eine Woche ohne High Heels geht irgendwie...mehr schlecht als recht,...aber es geht; eine Woche ohne Handy...unfassbar schwierig; und eine Woche ohne ...? Ich bin halt auch nur ein Mensch.

Der Freund übernahm letzte Woche auch die "freie"zeit vom Aufheizer, da dieser im Urlaub war. Dadurch wurde auch bei uns alles intensiver. Und die heißen Sommernächte in der Stadt sind so verführerisch. Alles duftet nach Sonnencreme und Erdbeereis und irgendwie missdeutet der Verstand die Vertrautheit die zwischen zwei Freunden herrscht...und dann: eine unschuldige Umarmung,...dann ein Kuss...und dann: das Chaos. Denn was geschehen ist fühlt sich nach genau dem an was passiert ist: Zuneigung und Vertrauen. Nicht mehr,...aber auch nicht weniger. Wenn ich  dann um halb eins morgens im Taxi am Weg zum Lover saß und noch das After-Shave vom Freund an mir roch fühlet ich mich trotzdem schuldig. In solchen Momenten wünsche ich mir dass das Gewissen einen on/off Schalter hätte. Denn der einzige an dem ich in diesem Taxi in diesem Moment am Weg vom Freund zum Lover dachte war Mr. Right.

Mittwoch, 26. Juni 2013

"frei(e)"zeit

Als langjähriger Single - unterbrochen durch einige kurzfristige Liebeleien - ist mir meine Freizeit und Freiheit sehr ans Herz gewachsen. Die Selbsverständlichkeit jederzeit das zu tun was man möchte, die Spontanität und Selbsständigkeit sind mir mitlerweile sehr ans Herz gewachsen. Seit ich meinen Testlauf mit dem "Drei-Männer-System" gestartet habe sind alle aufgezählten Vorzüge mehr oder minder eingeschränkt.



Zugegeben, es mag nicht an den Boyz selbst liegen, sondern an ihrer Anzahl. Denn neben meinem Sommerexperiment muss ich ja auch einer geregelten Arbeit nachgehen, die auch einen nicht allzu kleinen Teil meiner Zeit in Ansppruch nimmt.
Und wenn ich dann meine verbleibende Freizeit gleichmäßig an meine Familie, meine Freunde, meinen Hobbies und an gleich drei Männer aufteilen sol,l kann da schon ein vorübergehender Engpass an wahrlich "freier" Zeit eintreten.
Die Frage ist: "was dagegen tun?"
Zwei Freunde und ein Lover der langsam zum Freund wird; klingt trotzdem noch immer verlockend.
Letzte Woche hab ich mir dann spontan, nach einer vorzüglichen Partynacht mit meinen Boyz als ich zum Lover nach Hause kam, überlegt, dass ich ihm vielleicht ein bisschen seiner ihm planmäßig zustehenden Zeit streichen soll,....vorübergehend selbstverständlich,...vorerst nur. Und in meinem Zustand der Erheiterung ist es mir vielleicht nicht gelungen ihm die notwenige Ernsthaftigkeit der Lage klar zu machen. Während ich also, in seinen Armen liegend versuchte klar zu machen, dass es besser wäre wenn wir uns mal eine längere Zeit nicht sehen sollten,....was meiner Meinung nach der weibliche Code für "gar nicht mehr sehen" ist, verstand er nur das terporäre in meiner Aussage und sagte daraufhin "Ja ist gut,...ich hab nächste Woche eh viel zu tun. Ich beschloss es dabei zu belassen und dem Thema nicht weiter Beachtung zu schenken,...es war ja auch schon halb Fünf am Morgen.

Zwei Tage später kam dann die nächste SMS von ihm und ich war irgendwie erleichtert. Vielleicht habe ich ja doch genug Zeit; und vielleicht ist diese auch "frei" genug.

Dienstag, 18. Juni 2013

The best buddy conflict?

Ein guter Freund ist ein guter Freund solange bis er sich in einer lauen Sommernacht zu dir hinüber lehnt und dann seinen Kopf in die schräge Kuss-Position bringt. Man kann es erst nicht glauben...ehrlich gesagt dachte ich erst er möchte nur seinen Kopf auf meine Schulter legen...aber dann...BAMM!



Was geht bei "friends-with-benefits" eigentlich in Ordnung und wo sind die Grenzen?

Zum einen bleibt dann immer die Angst den Freund zu verlieren, denn einer könnte ja mehr Gefühle haben als der andere. Und zum Anderen kommt dann das Problem mit der Eifersucht. Wenn der gute Freund dann plötzlich mit einer anderen "Freundin" mehr Zeit verbringt oder mehr redet als mit einem selbst könnte man eifersüchtig werden..oder "er" wird eifersüchtig...und dann nimmt das Drama seinen Lauf.

Moralisch gesehen währe es mit meinem "Drei-Mann-System" durchaus vereinbar den Status eines der "Mitspieler" temporär zu verändern. Da wir hier von keiner romantischen Bindung ausgehen wird auch keiner emotional verletzt...theoretisch. Aber die Frage ist ob man alle "Mitglieder" der Gang auch über den veränderten Status ihrer Mitwirkenden informieren muss? Wenn die Antwort darauf "ja" ist (und wir alle wissen dass es so ist) dann sehe ich zwei sehr unangenehmen Gesprächen entgegen. Und einem unerfreulichen Gespräch mit dem Kumpel bei dem man die ganze Sommernachts-Romanze mit einem "wie-steht's-um-deine-Gefühle" Gespräch entromantisiert.
Und so wird dann aus "Drei-Gewinnt" plötzlich "Keiner-Gewinnt".

Also übe ich mich einstweilen in Schweigen und versuche das unweigerliche noch ein wenig vor ich hinauszuschieben...denn der Sommer hat gerade so schön begonnen.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Drei Gewinnt

Diesen Sommer probiere ich etwas neues: das Drei-Männer-System. Für politisch korrekte Menschen mag dies auf den ersten Blick ein wenig unmoralisch klingen, aber das ist es bei näherer Betrachtung tatsächlich gar nicht.

 

Durch einen Variationreichen Freundeskreis und meine experimentelle Abendgestaltung ist es mir gelungen einige sehr interessante Menschen um mich zu scharren. Einige wurden zu Freunden die man sehr schätzt, andere zu Bekannten denen mal ab und an mal zufällig begegnet und andere zu Lover. Seit einiger Zeit haben sich drei Charaktere aus diesem Bekanntenkreis zu einem festen Bestandteil meines Lebens entwickelt.
Der erste ist ein Lover: aufregend und versaut in der Kiste und kuschelbedürftig beim einschlafen und aufwachen.
Der zweite ist mein Aufheizer: gutaussehend und charmant, ein Mann mit dem man tanzen geht und ins Konzert und mit dem man sich richtig wohlfühlt, mit dem man aber nicht knutscht oder vögelt.
Der dritte ist der Buddy: jung und genauso ein Kindskopf wie ich, mit dem ich Dart-spiele und mit den Bros abhänge, der ab und zu auch emotional mal die Hosen fallen lassen kann und über den man auch über seine Gefühle reden kann.

So gesehen gibt es keine moralischen Bedenken gegen meine Lebenweise und langweilig wird mir auch nie.